Notstand und Notwehr: Dein Leitfaden als Sicherheitsmitarbeiter

August 27, 2024

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Als Sicherheitsmitarbeiter in der Veranstaltungs- oder Objektsicherung stehst du oft an vorderster Front, wenn es darum geht, schnell und effektiv auf kritische Situationen zu reagieren. Die Begriffe Notstand und Notwehr sind in deinem Arbeitsalltag von zentraler Bedeutung. Sie definieren die Grenzen deiner Handlungsmöglichkeiten. Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was diese Konzepte für dich in der Praxis bedeuten.

Notwehr im Alltag eines Sicherheitsmitarbeiters
Notwehr kommt ins Spiel, wenn du oder andere unmittelbar bedroht sind und du handeln musst, um Schaden abzuwenden. Als Sicherheitsmitarbeiter bedeutet das beispielsweise, bei einem Zwischenfall auf einer Veranstaltung einzugreifen. Wichtig ist, dass deine Reaktion der Bedrohung angemessen ist. Zum Beispiel: Bei verbaler Aggression wäre es unverhältnismäßig, gleich körperliche Gewalt anzuwenden.

Stell dir vor, du arbeitest bei einem Konzert und ein aggressiver Besucher greift einen anderen Gast an. Dein Eingreifen, um den Angreifer abzuwehren, ist ein klares Beispiel für Notwehr. Hierbei ist es wichtig, dass deine Reaktion unmittelbar und angemessen ist. Eine übermäßige Gewaltanwendung könnte rechtliche Konsequenzen für dich haben.

Der Notstand im Alltag eines Sicherheitsmitarbeiters
Im Notstand kann es sein, dass du gegen bestimmte Regeln verstößt, um größeren Schaden zu verhindern. Ein Notstand ist eine Situation, in der eine Person aus der Not heraus handeln muss, um einen erheblichen Schaden von sich selbst, anderen Personen oder Eigentum abzuwenden, selbst wenn dieses Handeln normalerweise rechtlich nicht zulässig wäre.

Dies bedeutet, dass in außergewöhnlichen und unvorhergesehenen Umständen oder anderen Krisensituationen, die sonst geltenden Regeln oder Gesetze zeitweise außer Kraft gesetzt werden können, um größeren Schaden zu verhindern. Die Handlungen, die im Rahmen eines Notstands ergriffen werden, müssen jedoch stets verhältnismäßig zur Schwere und Dringlichkeit der Situation sein.

Angenommen, du bist für den Objektschutz in einem historischen Museum verantwortlich, und ein plötzlicher Brand bedroht sowohl wertvolle Kunstwerke als auch Besucher. Der reguläre Evakuierungsweg ist durch den Brand unpassierbar. In einer schnellen Entscheidung trittst du eine Türe ein, die normalerweise strengstens für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Deine Handlung ermöglicht eine sichere und schnelle Evakuierung.

Dass du die Tür beschädigt hast, ist durch den Notstand gerechtfertigt. Diese Handlung ist ein Beispiel für Notstandshandeln, um Menschenleben und Kunstwerke zu retten.

Was du als Sicherheitsmitarbeiter beachten solltest
Verhältnismäßigkeit deiner Reaktion: Deine Handlungen sollten immer der Bedrohung oder dem Risiko angemessen sein. Zu starke Gewaltanwendung kann rechtliche Folgen haben.
Dokumentiere und berichte: Halte alle Vorfälle genau fest. Eine präzise Dokumentation ist wichtig, falls deine Handlungen hinterfragt werden.
Kommunikation und Teamarbeit: Eine effektive Kommunikation mit deinem Team und anderen Beteiligten hilft dir, Situationen richtig einzuschätzen und angemessen zu handeln.

Als Sicherheitsmitarbeiter sind Notstand und Notwehr Teil deiner täglichen Arbeit. Das Verständnis und die korrekte Anwendung dieser Konzepte sind entscheidend, um deinen Job erfolgreich und gesetzeskonform auszuüben. Deine Aufgabe ist es, für Sicherheit zu sorgen. Dabei musst du aber auch die Rechte anderer respektieren und deine Handlungen innerhalb des rechtlichen Rahmens halten. In deinem dynamischen Berufsfeld ist es unerlässlich, diese Prinzipien zu kennen und verantwortungsbewusst anzuwenden.